Lange auf Augenhöhe mit SpaKi (0:2)

Spitzenteam aus Spandau veredelt die Saison gegen beeindruckende Moabiterinnen. Rückkehrerin Jule Klandt mit starker Leistung.

Ausgeglichene Anfangsphase – überraschender Führungstreffer
Moabit hatte sich vor dem Spiel einiges vorgenommen und das obwohl es gegen die bis dato ungeschlagene Mannschaft der Spandauer Kickers ging. Obwohl man auf Rasen spielen musste. Obwohl Regina Kirchmaier und Feli Schlechta fehlten. Obwohl! Warum eigentlich nicht?
Unter der Woche hatte Jule Klandt nach mehrmonatigem Auslandsaufenthalt ihr Trainingsdebüt gegeben und kehrte nach starken Leistungen unter der Woche in die Startformation zurück. Neben Jessica Graßmann sollte sie im weiteren Verlauf für kämpferische und spielerische Momente sorgen.
Mit Lioba Virchow und Inga Müller in der Innenverteidigung sowie Jana Heyde und Julia Kovtun auf den Außen stand Moabit eine starke Viererkette zur Verfügung, die sich von Anfang an sehr konsequent und abgeklärt präsentierte. Zudem sorgten Julia Rölle und Pia Etzold für viel Betrieb am Flügel.
Natürlich war die Spandauer Mannschaft das dominantere Team, zeichnete sich durch strukturiertes Offensivspiel und eine routinierte Abwehrleistung aus, doch Moabit setzte Nadelstiche und gestaltete das Spiel auf Augenhöhe. Umso ärgerlicher war dann der Führungstreffer des Heimteams, der aus einer eigentlich schon geklärten Strafraumsituation entstand. Ein Befreiungsschlag von Sara Allouch landete nicht dreißig Meter vom Moabiter Tor entfernt, sondern am Schienbein der Gegnerin, rollte von dort seelenruhig entgegen der Moabiter Umschaltbewegung in den Strafraum und bildete exakt am Elfmeterpunkt ein freundliches Gastgeschenk. Sofie Manthe im Tor war chancenlos und die Hintermannschaft des FSV sichtlich bedröppelt.

Spielerische Lösungen auch im Spitzenspiel
Die zu diesem Zeitpunkt etwas glückliche Führung gab Spandau zunehmend Sicherheit, ohne aber das Moabiter Team zu demoralisieren. Angetrieben von der bärenstarken Jessi Graßmann und der eingewechselten Malou Linke, die sich sich den Beinamen “Duracella” verdient haben dürfte, gelang es den Gästen weiterhin das Spiel vom eigenen Tor weitestgehend fern- und die SpaKi-Abwehr in Beschäftigung zu halten. “Wir hatten über das gesamte Spiel gesehen natürlich zu wenige klare Einschussmöglichkeiten, um hier wirklich Punkte für uns beanspruchen zu können. Dennoch sind wir mit der Leistung richtig zufrieden und stolz darauf, dass wir nicht nur mit der ersten Elf, sondern mit dem gesamten Spieltagskader bis zum Ende auf Augenhöhe agieren konnten.”, freute sich Trainer Martin Meyer nach dem Spiel.
In der zweiten Hälfte gab es Möglichkeiten für beide Teams, dem Spiel weitere Jubelmomente hinzuzufügen, doch lange Zeit wollte keine Keeperin ein weiteres Tor zulassen. Überhaupt sei an der Stelle mal wieder eine Lanze für den Frauenfußball gebrochen. Wer sich das direkt im Vorfeld stattfindende Spiel der Männer angeschaut hat, konnte sich keines besseren Fußballs, wohl aber besserer Manieren erfreuen. Der Umgangston auf und neben dem Platz war grenzwertig und auch Feldverweise gab es. Ganz anders dagegen bei den Frauen – ein Spiel auf hohem Niveau, stets fair und trotzdem engagiert.

Späte Entscheidung – Spandau steigt auf
Moabit hatte nochmal offensiv alles in die Wagschale geworfen, Jessi Graßmann scheiterte aus aussichtsreicher Position nur knapp. Den Schlusspunkt in diesem schönen Spiel, das auch der Schiedsrichter nach Abpfiff beiden Teams attestierte, setzte SpaKi nach einem schönen Konter über rechts. Mit dem 2:0 sind die Kickers nun fix verplant für die Berlinliga und der Moabiter FSV gratuliert zu dieser eindrucksvollen Saison!

Fotos: Moabiter FSV | Fragen & Anmerkungen? Schreib uns!