Es war schönes Wetter. Und so wirklich weit war die Anreise auch nicht. Und die Gegnerinnen waren auch nett. Menschlich. Spielerisch eher nicht.
Knapp 15 Minuten auf Augenhöhe – Schlechta fällt kurzfristig aus
Viel vorgenommen hatten sich die Moabiterinnen vor dem Duell mit Hansa 07. Zwar war Hansa das favorisierte Team, doch dass Moabit so deutlich baden gehen sollte, war nicht zu erwarten gewesen. In der ersten Viertelstunde konnte das Team von Martin Meyer noch mithalten und die meisten Zweikämpfe und auch den Ballbesitz ausgeglichen gestalten, doch mit dem Führungstreffer durch Fintzen brachen die Dämme. Schlussfrau TT Mausbach musste bis zur Pause zwei weitere Treffer hinnehmen, die allesamt vermeidbar schienen, aber in Summe dann doch wohl nicht zu verhindern waren. Hansa war in jeder Situation den entscheidenden Tick aktiver, schneller und aggressiver.
Bemerkbar war auch das kurzfristige Fehlen von Feli Schlechta, die das Aufwärmen abbrechen und das Spiel von der Seitenlinie verfolgen musste. Dort war sie aber wie auch sonst als Feldspielerin engagiert und lautstarke Antreiberin ihres Teams.
Schwächen bei Standards – gute Reaktion nach der Pause
Besonders auffällig im Moabiter Spiel waren einmal mehr die zögerlich verteidigten Standards. Gingen die Gastgeberinnen energisch in jeden Ball hinein, verließ sich die Moabiter Hintermannschaft allzu oft auf die Nebenspielerin. Dass es zur Pause 3:0 stand, war dann auch völlig gerechtfertigt, wenngleich der dritte Treffer kurz vor der Pause einen zusätzlichen Nackenschlag bedeutete.
Zur Pause stellte Moabit dann konsequent um, tauschte die Außenverteidigerinnen Heyde und Kovtun sowie Virchow und Semper im Zentrum. Beide Umstellungen zeigten Wirkung und Moabit kämpfte sich vermehrt frei und fand ruhigere Momente im Spielaufbau.
Fintzen leitet Entscheidung ein – Frey mit dem Ehrentreffer
Wieder war es die starke Fintzen, die das zaghafte Aufbegehren der Gäste beendete und mit ihrem zweiten Treffer die Niederlage endgültig besiegelte. Die weitere Geschichte ist kurz erzählt. Hansa trifft beeindruckend effektiv mit nahezu jeder Chance, zeigt sich als das cleverere Team und schießt bis zur 72. Minute ein 6:0 heraus.
Auf Moabiter Seite schwanden zunehmend die Kräfte, angereist ohne Wechselspielerin gab es für die Mannschaft keine Chance auf Erholung.
Ein wenig Freude gab es gegen Ende dann doch noch, denn Pia Etzold konnte Katharina Frey in Szene setzen. Der Neuzugang versenkte eiskalt ins lange Eck (86.) – geht doch!
“Wir haben heute von Anfang an keinen Zugriff auf das Spiel gefunden. Hansa 07 war hervorragend eingestellt – Kompliment an die Konkurrenz. Wir haben heute gezeigt bekommen, dass wir mit den Spitzenteams der Liga nur dann mithalten können, wenn wir zu einhundert Prozent abliefern. Kleine Fehler und Unsicherheiten werden ansonsten bestraft. Ich freue mich sehr über den Treffer von Katharina Frey und die tolle Moral der Mannschaft. Wir sind ein gutes Team, heute eben mehr neben als auf dem Platz.”, resümierte Meyer nach dem Spiel.
Für Moabit geht es nach dem pflichtspielfreien Wochenende, das mit einem Test gegen die SG Sieversdorf gefüllt wird, gegen den FFC Berlin. Ein Sieg sollte klares Ziel sein, immerhin steht der Gegner im Keller der Landesliga.