Knapper Auftaktsieg in der Landesliga

Durch einen Freistoßtreffer in der letzten Sekunde sicherte Lioba dem Moabiter FSV die ersten drei Punkte bei der Rückkehr in die Landesliga. Gegen Polar Pinguin tat sich das Team trotz klarer Überlegenheit schwer zu Torerfolgen zu kommen, was nicht zu Letzt auch an drei Alutreffern nach Freistößen lag.

Vorab geht ein großes Dankeschön für die Spieldokumentation an Aylin, die fleißig mit Block und Stift das Spielgeschehen festgehalten hat.

Den Start ins Spiel hätte sich Moabit nicht besser wünschen können. Gleich der erste zielstrebig vorgetragene Angriff gelangte zu Julia O., die per Hereingabe Jule bediente und kurz darauf den Führungstreffer ihrer Mitspielerin bejubeln durfte (2.). Angestachelt von diesem frühen Erfolgserlebnis blieb das Heimteam am Ball und fuhr mehrere vielversprechende Angriffe über die linke Seite, auf der Lorena und vorgenannte Julia für viel Wirbel sorgten. Nach neun Minuten bot sich die nächste Chance, doch Jessis Freistoß tippte am langen Pfosten auf die Querlatte und von dort ins Aus.

In der Folge traute sich Polar Pinguin zunehmend mehr in die Moabiter Hälfte und konnte vereinzelte Torschüsse in Richtung Katha senden – zwar waren die Schüsse im Ergebnis jeweils am Tor vorbeigegangen, doch zeigte sich, dass mit den Gästen zu rechnen sein muss. Typisch dafür waren die anschließenden Aktionen: Moabit mit guter Chance durch Julia O., die dieses Mal von Jule bedient wurde. Zuvor hatte Feli einen schönen Ball über die Abwehr gehoben und gezeigt, dass sie nach überstandener Kreuzbandverletzung wieder zu alter Stärke zurückkehren kann. Direkt im Anschluss musste Skadi die Fußspitze auf maximale Länge ausfahren, um per Grätsche den Torschuss von Polars Stürmerin zu verhindern. Gerade rechtzeitig konnte sie dann Ball seitlich wegspitzeln.

In den Minuten vor der Pause waren Julia O. nach Vorlage von Emily sowie Jule nach Flanke von Roos kurz vor dem zweiten Treffer und auch Feli und Emily durften sich nochmal versuchen. Nach einer schönen Eckballvariante konnte sich die Polar-Schlussfrau auszeichnen und wehrte mehrfach stark ab.

Die Halbzeitansprache des Moabiter Trainerteams fiel dementsprechend positiv aus. Man solle Vertrauen in die eigene Stärke haben, geduldig weiterspielen und konsequent die Konter verteidigen. Das nahm sich das Team durchaus zu Herzen und so startete die zweite Halbzeit nach demselben Muster. Moabit drückte, spielte variabel und hatte gute Gelegenheiten durch Julia O., Emily und Jessi, die allesamt knapp das Tor verfehlten. Und dann? Dann spielte das Schicksal kurz wilde Maus und belohnte die aufopferungsvoll kämpfenden Pinguinas mit dem Ausgleichstreffer. Kurios war die Entstehung: einen langen Ball konnte Skadi ablaufen, kam dann unter Druck und traf beim Versuch, den Ball nach vorne zu klären, die Polar-Stürmerin unglücklich derart, dass der Ball mehr aus Reflex als aus Überzeugung in Richtung Tor rollte. Großer Jubel, war es doch der erste Landesligatreffer in der Geschichte der sympathischen Gäste.

Der Ausgleich konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Moabit das klar bessere Team war. Mit neun Ecken und sechs Freistößen setze man Polar über das gesamte Spiel unter Druck. Zwei Freistöße von Jule (65. und 78.) trafen nur die Latte, während auch aus dem Spiel heraus weitere Chancen nicht genutzt wurden. Die eingewechselten Rieke, Kiara und Malou sorgten für weitere Belebung und hatten eigene Torchancen, die das Gästeteam unter großer Anstrengung abblocken konnte. Zum Spielverderber wurde dann der Schiedsrichter aus den eigenen Reihen. Trainer Martin musste das Spiel mangels offizieller Spielleitung pfeifen und erkannte den späten Führungstreffer durch Feli nach einer Standardsituation nicht an – die frisch wiedergewählte Kapitänin hatte sich zuvor im Abseits befunden.

Moabit wäre aber nicht Moabit in der aktuellen Form, wenn das der Endpunkt des Spiels gewesen wäre. In der letzten der drei Minuten der Nachspielzeit (zuvor hatte Skadi sich verletzt und zahlreiche Wechsel Zeit von der Uhr genommen) strebte Kiara dem Strafraum entgegen und wurde durch einen Rempel-Zupfer kurz vor der Linie derart am Torabschluss gestört, dass der Ball nicht mehr für sie erreichbar war. Der Vorteil war dahin, der Freistoß gepfiffen. Lioba trat also in der 93. Minute an, nahm Maß und war anschließend Teil einer wilden Jubelhorde, denn der Schuss schlug mittig unter der Latte ein und bescherte den Moabiter Auftakterfolg – was für ein Finish!

“Das war heute ein positiv unangenehmes Spiel gegen tolle Gegnerinnen. Wir haben richtig guten Fußball gespielt, hatten zahlreiche Chancen und mussten trotzdem unendlich lang auf den Siegtreffer warten. Gratulation an mein Team für die Nervenstärke und an Polar Pinguin für die spannende Partie. Das ist definitiv eine Bereicherung für die Liga. Leider musste ich als Schiedsrichter Teil des Spielgeschehens werden, was so nicht sein sollte. Auch wenn ich ich mir sicher bin, dass ich hinter allen getroffenen Entscheidungen stehen kann, tut es mir für unsere Gäste natürlich Leid, dass das Spiel mit diesem späten Rückschlag endete. Die positiven Reaktionen der Pinguinas waren vorbildlich und haben mir sehr imponiert.”

Trainer & Aushilfsschiri Martin

Fotos: Moabiter FSV | Fragen & Anmerkungen? Schreib uns!

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