Julia Kovtun beschert dem Moabiter mit einem direkten Freistoßtor drei Punkte zum Auftakt.
Wenig Ballbesitz – Unterzahl beschert Rückstand
Viel vorgenommen hatte sich das gesamte Moabiter Team für das erste Spiel der Rückrunde “und dann waren wir nur noch 12. Die Trainingsbeteiligung und -qualität war prima, nur waren dann plötzlich einige unterwegs oder verletzt. Gnadenlos überaltertes Studentinnenteam eben.”, flachste Trainer Martin Meyer nach der Partie.
Blau-Gelb war in der Hinrunde eines der letzten Teams gewesen, auf das man mit Moabit traf, und in einer harten Begegnung letztlich mit 3:1 erfolgreich war. Das merkte man den Gästen dieses Mal an. Mit einigen Verstärkungen an Bord waren die Tabellennachbarinnen spielerisch stärker, hatten mehr Ballbesitz, wenngleich Torgefahr zu Beginn nicht entstand. Diese kam aber plötzlich auf, als das Moabiter Pressingverhalten mangels anlaufender Stürmerin einen jähen Einbruch erlitt. Ein schmuckes Nasenpiercing wollte sich einfach nicht abkleben lassen und sorgte für Moabiter Unterzahl. Noch bevor ersatzweise Annabel Delfs für Luana Lorenz auf den Platz konnte, stand es plötzlich 0:1 (12.). Ärgerlich.
Moabiter Moral – glücklicher Elfmeterpfiff
Noch vor einiger Zeit wäre ein Moabiter Spielbericht an dieser Stelle beendet gewesen, da das Drehen von Rückständen keine Spezialität in Mitte war. Doch nach einer Ecke war dieses Mal Willen und blau-gelbes Pech auf der Seite des FSV. Nachdem Inga Müller und Felizitas Schlechta knapp unter der Ecke hindurchsegelten, spielt die verteidigende Spielerin den Ball mit der Hand. Im Zweifel kann man hier wohl eher weiterlaufen lassen, der Schiedsrichter entschied jedoch anders und zeigte auf den Punkt. Schlechta machte es dann besser und versenkte den Strafstoß zum Ausgleich (25.).
In der Folge fand Moabit wieder besser ins Spiel, insb. Inga Müller räumte vor der Abwehr rigoros ab und auf rechts zündete ein ums andere Mal der Heyde-Turbo. Ihre Sporen in der Innenverteidigung verdiente sich Judith Mülders, die nach einem anfänglichen Beinahe-Gegentor-Pass eine richtig gute Partie lieferte. Auf der “10” konnte Katharina Frey ihre Spielzeit nutzen und spielte einige feine Bälle. Weitere Tore fielen nicht, sodass es mit einem glücklichen Unentschieden in die Pause ging.
Ein zweiter Schritt Anlauf entscheidet das Spiel
Charlene Giesert hat das Ende vorhergesehen. Nachdem Moabit im zweiten Durchgang genauso wie Blau-Gelb Pech mit dem Aluminium hatte (Inga Müller zwirbelte einen Ball an den Pfosten), wurde kurz vor Schluss Luana Lorenz von drei Gegenspielerinnen vor dem Strafraum gelegt. An der Stelle sei erwähnt, dass die junge Stürmerin des FSV nach dem unglücklichen Piercing-Vorfall im weiteren Verlauf eine richtig gute Begegnung spielte und ballsicher sowie zielstrebig im Angriff wirbelte. Hut ab!
Der fällige Freistoß wurde dann von der derzeit verletzten zweiten Vorsitzenden wie eingangs angekündigt bereits vorkommentiert: “Ju macht einen Schritt anlauf und schießt ihn oben rein!” Schmunzelndes Feedback von der Bank. Zwei (!) Schritte Anlauf. Tor. Jubel!
Die letzten Minuten waren dann reine Verteidigungsarbeit gegen anrennende Gäste. Eine Verletzung bei Blau-Gelb sorgte dann nochmal zusätzlich für Sorgenfalten auf allen Gesichtern – gute Besserung an dieser Stelle!
Letztlich bleiben die drei Punkte in Moabit gegen einen guten Gegner! Blau-Gelb ist wesentlich stärker als in der Hinrunde aufgetreten und wird noch einige Punkte aus dem oberen Drittel entführen. In Mitte ist man froh und erleichtert über diese gewonnene Begegnung.
P.S. 15 Minuten zu spät auf den Platz zu kommen, obwohl rechtzeitig vor Ort, fanden wir nicht cool. War nämlich nass und kalt.