Bei bestem Wetter fahren die Moabiter Frauen zum Start in die zweite Saisonhälfte einen 3:1-Sieg gegen gute Lichtenbergerinnen ein.
Konzentrierter Beginn – Etzold besorgt die Führung
Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel war Moabit gewarnt. Die Gäste traten wie erwartet körperlich robust, dabei aber jederzeit fair auf und machten Moabit das Spiel in der gegnerischen Hälfte zunächst schwer. Gespickt mit einzelnen schnellen und spielstarken Akteuren war Sparta regelmäßig auch auf dem Weg zu Kontern, wurde durch die gut aufgelegte Moabiter Hintermannschaft jedoch frühzeitig abgefangen.
Obwohl die Spieleröffnung zielstrebig und das Überbrücken des Mittelfelds zügig von statten gingen, gelang es den in grün angetretenen Gastgeberinnen lange nicht für Torgefahr zu sorgen. Pia Etzold und Julia Rölle konnten ihre Geschwindigkeitsvorteile auf dem Flügel zwar durchaus ausspielen, doch wurde daraus selten Zählbares. Im Zentrum zogen Lioba Virchow und Neuzugang Inga Müller erstaunlich harmonisch die Fäden – resolute Zweikampfführung in der Defensive inklusive.
Die Führung war dann dennoch eher ein Gastgeschenk aus Lichtenberg, denn die Schlussfrau der Gäste schlug am Ball vorbei, konnte die zweite Chance zum Klären nicht nutzen und nach einigem Gestocher konnte Pia Etzold halbhoch ins rechte Eck vollenden (29.) – Durchatmen beim gesamten Team!
Abgeklärt bis zur Pause – Schlechta übernimmt Verantwortung
Bis zur Pause erspielte sich Moabit dann weiter ein Übergewicht, konnte den Ball weitestgehend vom eigenen Tor fernhalten und nutzte immer häufiger das Spiel über die Flügel.
Mit der verdienten Pausenführung im Rücken erwartete Moabit aggressivere Gäste, die schnell auf den Anschluss drängten. Dank Sofie Manthe und der spielerischen Qualität in der Eröffnung konnten die Sparta-Attacken schnell umspielt und eigene Chancen erarbeitet werden.
Insbesondere Pia Etzold, vor dem Spiel noch mit Problemen an der Achillessehne, konnte wie schon gegen Spandau im letzten Testspiel mit ihrer Dynamik Lücken reißen und trat so auch in der 62. Minute über rechts zum Laufduell an. Ihre Gegenspielerin konnte sie nur mit einem Foul stoppen und der Schiedsrichter zeigte zurecht auf den Punkt. Kapitänin Feli Schlechta schnappte sich daraufhin die Murmel und netzte eiskalt ins rechte Eck (62.). Etzold musste wie schon zuvor Luana Lorenz angeschlagen den Platz verlassen.
Gegentor aus dem Nichts – hektische Schlussphase
Die zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:0-Führung wackelte jedoch urplötzlich als Lichtenberg aus heiterem Himmel direkt im Gegenzug den Anschlusstreffer erzielte. Ein unkontrollierter Ball in die Spitze landete vor den Füßen von Patricia Graup, die umkurvte Keeperin Manthe und verkürzte zum 2:1 (63.).
Moabit war bis dahin das dominante Team und fand sich plötzlich unter Dauerbeschuss. Die Krönung des Lichtenberger Sturmlaufs war dann ein gewaltiger Schuss ans Lattenkreuz, der auch die letzte Moabiterin aufweckte. Leidenschaftlich hielten die Schützlinge von Alex Wegener und Martin Meyer dagegen, auch wenn die Kräfte merklich zu schwinden drohten. Müller, Virchow und auch Kira Wöber mussten dem hohen Tempo Tribut zollen und völlig ausgepowert den Platz verlassen. Mit neu besetztem Zentrum musste sich Moabit erstmal finden und dabei dem Druck der Gäste standhalten.
Besonders beeindruckend war zu dieser Phase die Ruhe, mit der Moabit weiter spielerische Lösungen fand – und sich ein Extralob der Trainer verdiente: “Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir heute nicht nur kämpferisch, sondern vor allem spielerisch überzeugt haben. Unsere Viererkette war jederzeit hellwach und mutig genug, um auf lange Bälle zu verzichten. Die Leistung heute hat richtig Lust auf mehr gemacht.”
Entscheidung kurz vor Schluss – Lorenz macht den Deckel drauf
Mit ein bisschen mehr Entschlossenheit im letzten Drittel wäre vielleicht noch der eine oder andere entlastende Konter möglich gewesen, so musste Moabit aber bis zur 90. Minute warten, bis Luana Lorenz den Siegtreffer erzielte. Nach einem langen aus der eigenen Hälfte verlängerte die sehr stark aufspielende Julia Rölle den Ball auf Lorenz, die den Ball zunächst sichern und dann überlegt aus der Drehung ins lange Eck platzieren konnte. Dass ein Bein der Gegenspielerin die Flugkurve noch optimierte fiel den meisten Zuschauern im Jubeltaumel gar nicht großartig auf.
Mit dem Sieg überholte Moabit den 1. FC Schöneberg wieder in der Tabelle und hält Anschluss an Hansa 07 – am nächsten Wochenende Moabits Spielpartner.