Gegen den Berlinligisten hält Moabit eine Halbzeit lang gut mit, verteidigt sauber und überzeugt mit variabel einsetzbaren Spielerinnen.
Dominante Viktoria, couragierte Moabiter Leistung
Wer hätte das gedacht? Die Frauen des Moabiter FSV kommen anscheinend in guter Frühform zurück auf den Kunstrasen. Bei eisigen Temperaturen aber mit einer ordentlichen Portion innerer Sonne ausgerüstet konnte der Landesligist eine Halbzeit lang glänzen. Über die gesamte erste Hälfte hinweg gelang es den Gästen nur selten, sich wirklich gefährlich vor das Moabiter Tor zu spielen und wenn, dann war spätestens bei Sofie Manthe Schluss. Kurz vor der Pause rettete die Schlussfrau im eins gegen eins hervorragend und hielt ihr Team im Spiel. Wer geglaubt hatte, dass nach dem Ausfall von Wienke Jensen plötzlich das große Zittern in der Moabiter Abwehr eintreten würde, wurde eines besseren belehrt.
Stressresistenz auf hohem Niveau
Das Spiel fand zwar größtenteils in der Hälfte der Gastgeberinnen statt, doch bot sich so für Trainer Martin Meyer die Gelegenheit, sich ein Bild vom Trainingsfortschritt der vergangenen Wochen zu machen. “Wir haben nicht ohne Grund zunächst den Fokus auf die defensive Stabilität gelegt und den Test gegen ein spielstarkes Team angesetzt. Mit der gezeigten Leistung in der ersten Halbzeit bin ich hochzufrieden. Gerade die Viererkette hat sich sehr geschickt in Drucksituationen angestellt und es wirklich gut gemacht.” Mit Emilia Semper über links und Julia Kovtun über rechts sowie Regina Kirchmaier im Zentrum wurden drei Akteurinnen auf eher ungewohnten Positionen getestet. Zudem feierte Lioba Virchow nach langer Ausfallzeit ihre Rückkehr ins Team und gab der Abwehr direkt Halt. Erfreulich auch die gute Leistung von Tomoko Tanaka im offensiven Bereich. “Mit dieser Leistung haben wir in der Rückrunde keine Gegentorflut zu befürchten und genug Sicherheit, um nach vorne aktiv das Spiel zu gestalten.”
Gegentore durch Standards entscheiden das Spiel
Bereits nach 35 Minuten wechselte Moabit dreifach, um allen Spielerinnen die Möglichkeit zum Kampf gegen die Kälte zu bieten. Kurz nach der Pause brach dann doch noch der Bann und Viktoria konnte durch zwei Ecken (48./61.) in Front gehen. Aus der sicheren Führung heraus ergab sich dann die vorentscheidende Konterchance, die Lioba Virchow ins eigene Tor abfälschte. Wenig später musste sie nach einem Zweikampf auch noch ausgewechselt werden – ein unglückliches Ende einer starken Leistung.
Auch Feli Schlechta musste kurz vor Schluss das Feld verlassen, trug aber ebenfalls keine schwerere Blessur davon.
Tests gegen Neukölln II und den 1. FFV Spandau
Am kommenden Wochenende stehen die beiden vorerst letzten Testspiele vor dem Punktspielauftakt gegen Sparta Lichtenberg (Landesliga) bzw. Concordia Wittenau (Bezirksliga) an. Zunächst wird am Samstagnachmittag bei der Zweitvertretung von GW Neukölln getestet (zum Spiel), bevor es dann am Sonntag mittags gegen den 1. FFV Spandau geht (zum Spiel). Beide Spiele sollen genutzt werden, um allen verfügbaren Spielerinnen Einsatzchancen zu gewähren, um sich für einen Platz in den Spieltagskadern zu empfehlen.