Moabiter Mix unterliegt neuaufgestelltem Berlinligisten deutlich.
Geplant waren zwei Spiele auswärts, ausgerichtet auf eine spielstärkere und eine spielschwächere Besetzung. Daraus geworden ist nach viel organisatorischem hin und her kurzfristig ein Spiel mit möglichst ausgeglichenem Kader aus beiden Leistungsklassen (Landes- und Bezirksliga).
Hinten wenig, vorne nix
So richtig gewinnen konnte beim Moabiter Auswärtsspiel zuhause niemand. Das Defensivspiel gegen aktivere Berolinas hakte in ähnlichem Maße wie gegen Ludwigsfelde vor zwei Wochen vor allem am Stellungsspiel und mangelnden Balleroberungen im Zentrum vor der Innenverteidigung, eingeleitet durch aufreizend passives Anlaufen in der vordersten Moabiter Reihe. Es zeigte sich schnell, dass Bero nicht nur technisch-taktisch, sondern vor allem athletisch eine Klasse besser war als das Moabiter Team.
In der Offensive gelang rein gar nichts, beginnend beim Spielaufbau, der aufgrund eines ausgeprägten Zentrumsstrebens beider Innenverteidigerinnen äußerst leicht für die Bero-Spitze zu verteidigen war. Da am Flügel trotz ausreichend Platz viele Fehlpässe einen kontrollierten Aufbau in die gegnerische Hälfte unmöglich machten, hing die recht aktive Jessica Graßmann in der Luft.
Luft nach oben auch in Teil zwei
Der zweite Durchgang bot defensiv ein besseres Bild, vor allem Charlene Gieserts Einwechslung zum Ende des ersten Durchgangs brachte etwas Leben ins Spiel. Auch Britt Schoenrock gestaltete in Zusammenarbeit mit Dora Nonnenkamp und Julia Kovtun den Aufbau aktiver, dribbelte mutig an, musste sich aber leider aufgrund fehlender Räume im Zentrum oftmals für den sicheren Pass oder die verzweifelte Variante in die weite Ferne entscheiden. Einzelne Glanzlichter in der Defensive setzte Neuzugang Sally Paschmann, die schier unermüdlich alle Laufwege ihrer Gegnerin mitmachte und häufige Ballgewinne zu verzeichnen hatte. Ein Lob verdiente sich auch Keeperin Pia Brozek, die zweimal glänzend parierte und somit im internen Vergleich der Moabiter Teams den zweiten Durchgang für ihr Team gewinnen konnte – wenngleich gegen Bero insgesamt mit 0:6 (0:4) verloren wurde.
“Wir hätten gerne wirklich in zwei unterschiedlich starken Teams getestet, ohne davon ausgehen zu müssen, dass Bero durchweg mit einem stärkeren Team antritt. Ich bin mir sicher, dass wir grundsätzlich mit unseren Gästen hätten mithalten können, doch ein Team quasi zum Abschuss freizugeben, um eine Hälfte lang auf Augenhöhe zu sein, war nicht das Anliegen. Wir wollten, dass alle spielen und auch heute haben einige Spielerinnen wieder viel lernen können. Am Ende geht es trotzdem darum, dass Training und Testspiele genau diese Gelegenheiten bilden die eigene Grenze kennenzulernen, um sich noch besser auf den Punktspielbetrieb einzustellen. Nicht alle haben gezeigt, dass sie über einen bestimmten Punkt hinaus in dieses Spiel investieren wollten.”, forderte Trainer Martin Meyer noch mehr Engagement und Gegenwehr von seinen Akteurinnen.
Weiter getestet wird in der Folgewoche gegen Berlinligist Stern 1900 II, ein Team mit schlechter Bilanz gegen Moabit in den letzten Spielzeiten. Zu erwarten ist also ein umkämpftes Duell trotz freundschaftlichem Charakter.