Wenige Worte zu einem Spiel, das Fragen aufwirft.
Long story short: Moabit gewinnt durch einen Doppelpack von Fine gegen formal wieder erstarkte Neuköllnerinnen. Über dem Spiel hingen jedoch zwei zumindest graue Wolken. Zum einen ist es doch immer wieder erstaunlich, wie Zweitvertretungen plötzlich an spielfreien Tagen der “Ersten” auftrumpfen und versuchen eine Tabelle aufzuwirbeln, derer es nicht mehr bedürfen sollte, wenn Ergebnisse aufgrund der Tatsache ausgewürfelt werden, wer denn in der unteren Liga aushilft. Dass Moabit teilweise gestandenen Berlin- bis Regionalligaspielerinnen gegenüberstand, scheint derzeit nicht die Ausnahme in der Liga zu sein.
Zum zweiten war die Spielweise der Gäste zumindest bemerkenswert. Nach dem Treffer zum 1:0, einer am langen Pfosten verwerteten Ecke, stellte Neukölln komplett um, beorderte das Team nach hinten und verlagerte sich auf lange Bälle. Die Torhüterin hielt jeden Ball so lange am Fuß, bis Moabit aus 30m zum Anlaufen kam. Mehrfach dasselbe Muster: Warten – Ball in die Hand – Langer Hafer. Kann man machen, aber nicht nach 15 Minuten. Geschenkt.
Spielerisch stärker arbeitete sich Moabit im weiteren Verlauf sukzessive nach vorne und hatte wenig Gefahr am eigenen Tor zu befürchten, da das Abwehrteam souverän aufspielte. Es dauerte dennoch bis in die zweite Hälfte bis Fine innerhalb von 60 Sekunden das Spiel auf den Kopf stellte. Nach Vorarbeit von Judith verwertete sie den Heber in den Raum per Flachschuss und konnte direkt nach Wiederanpfiff das gleiche Kabinettstückchen (dieses Mal nach feinem Steckpass) wiederholen. Und plötzlich…
…”unsere Zeit, Beeilung!”, wachte Neukölln auf und bekam die verlorene Zeit aus der ersten Spielhälfte warm aufs Brot geschmiert. Wer hieraus Häme zu lesen vermag, irrt. Neukölln hat zu keiner Zeit unfair gespielt oder gegen Regeln verstoßen. Die angewandten Mittel waren einwandfrei. Die Moabiter Führung jedoch auch, sodass mit einem Schuss Genugtuung dieser Spielbericht enden darf.
