Moabiter Torlaune gegen den FFC (8:0)

Sieben verschiedene Torschützinnen bei acht geschossenen Toren lassen zwei Rückschlüsse zu: Moabit hat keine Torjägerin oder Moabit ist schwer auszurechnen. Dass sich beides nicht unbedingt zum Nachteil des FSV auswirken muss, zeigt die aktuelle Saison 2021/22, die sich stetig weiter in die richtige Richtung entwickelt. Der Heimerfolg gegen den FFC untermauert diese Aussage nachhaltig.

Nach den ersten 120 Sekunden des Spiels hätten Gästefans übrigens durchaus von einem engen Spiel mit Vorteilen für den FFC sprechen können. Mit Sturm und Drang ging es gegen das Moabiter Tor und ohne Katharina Frey würden die Moabienen nun nicht von einem souveränen Heimsieg, sondern eher von einem Spiel auf Biegen und Brechen reden. Die Moabiter Schlussfrau streckte sich in Minute zwei nach einem starken Rechtsschuss in ebendiese Ecke und drehte das runde Leder um den Pfosten. Applaus und anerkennende Blicke, viel wichtiger aber das weiter bestehende 0:0 waren die Konsequenz. Wie aufgeweckt und angestachelt summte die Moabiter Tormaschine anschließend los und gönnte sich im Gegenzug den ersten Nektar des Tages. Eva köpfte eine Jule-Ecke auf das Tor und konnte glücklich jubelnd abdrehen, nachdem die Gegnerin den Ball ins eigene Tor abfälschte. Kaum war fertig gejubelt, stand Michelle in der fünften Minute genau richtig und verwertete die Vorarbeit von Fine zur frühen 2:0-Führung. Ganz entgegen Moabiter Gastfreundschaft schenkte Judith der überforderten FFC-Defensive per Schuss ins lange Ecke auch noch Treffer Nummer drei ein – kann uns mal jemand zwicken? Zehn Minuten und 3:0 für Moabit? Wow!

Als sich das Spiel anschließend etwas zu beruhigen drohte, fasste sich Jule dann noch ein Herz. Ein feiner Spielzug über halblinks endete im gegnerischen 16er und die Kapitänin musste nur noch einschieben (34.). Gut aufgelegt zeigte sich auch Feli in der Innenverteidigung, die es ihrer Kollegin Eva in nichts nachstehen wollte und auf einen eigenen Treffer lauerte. Immer wieder stieß sie selbst nach vorne durch die gegnerische Pressinglinie, um die Mitspielerinnen anschließend in Szene zu setzen. Lio und Michelle über rechts oder Jule und Linda im Zentrum – das Portfolio an Pässen reichte vom Flugball über den Außenrist und war teilweise großes Kino. Um selbst zu treffen wurde es dann jedoch rustikaler und das Schienbein hielt nach einer Ecke für den erlösenden Schuss her (40.). Mit 5:0 ging es demnach in die Pause.

Mahnung zu Konzentration und Engagement
Die Pausenansprache zielte vor allem auf die Moabiter Einstellung zum Spiel ab: “Trotz der Überlegenheit war uns wichtig die Gegnerinnen weiter ernst zu nehmen und uns selbst zu fordern. Respekt und Demut in erfolgreichen Momenten gehören genauso dazu wie die Anerkennung der Leistung anderer in schwächeren Phasen.”, gab Trainer Martin anschließend einen Einblick.

Das Moabiter Team nahm sich die Ansprache zu Herzen und blieb bei schönstem Sonnenschein weiter aktiv. Nach einer Flanke von Feli nutzte Linda die Lufthoheit, kontrollierte den Ball und schob ins kurze Eck ein (54.). Auch Mia stand einschussbereit und belebte das Moabiter Spiel wie die ebenfalls zur Pause eingewechselte Lisi. Das nächste Highlight gehörte jedoch Michelle, die nach dem Tor im ersten Durchgang auch die zweite Halbzeit veredeln wollte. Nach etwas Gewühl im Strafraum konnte sie mit dem (marginal) schwächeren Linken ins lange Eck treffen und sich anschließend gebührend gefeiert auswechseln lassen. So war die Messe nach 59 Minuten längst gelesen, doch Lisi hatte noch einen Vers vorbereitet. In der 72. Minute belohnte sie sich auch noch und markierte den achten Treffer durch die siebte unterschiedlichen Torschützin.

Fazit
Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel war mit diesem Resultat nicht zu rechnen gewesen. Die seit Wochen eingespielte Truppe zeigte jedoch einmal mehr, dass eine Menge Landesliga-oberes-Drittel-Niveau in ihr steckt.

Fotos: Moabiter FSV | Fragen & Anmerkungen? Schreib uns!