Insgesamt 33 Teams fanden sich am 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, trotz frostiger Temperaturen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ein. Der Vorspiel SSL Berlin e.V. hatte angesichts der aktuell stattfindenden WM in Katar zum Protest-Turnier „Kicken statt Gucken“ eingeladen, einem Turnier, bei dem Fairness, Teamgeist, Transparenz und Freude am Fußball im Vordergrund stehen sollten.
Der Moabiter FSV ließ sich nicht zwei Mal bitten und nahm, gemeinsam mit 7 weiteren Teams, am FLINTA-Turnier teil. Der Turniermodus sah eine Gruppenphase mit jeweils 4 Teams vor, von denen die jeweils ersten beiden Plätze im Halbfinale und Finale die Siegerinnen des Tages ausspielen sollten.
Voller Motivation ging es nach der Erwärmung (neben dem Spielfeld) ins erste 10minütige Spiel gegen den DFC Kreuzberg. So ein Kleinfeld (6 Spielerinnen plus Torhüterin) ist verdammt klein… wirft oder rollt man da eigentlich ein? Eine Frage, die bis zum Turnierende noch immer nicht ganz geklärt war. Auf den ungewohnten Positionen brauchten die Moabiterinnen ein paar Minuten um ins Spiel zu finden. Die Unordnung auf dem Feld rächte sich und der Ball wurde von DFC zum 1:0 ins Moabiter Tor befördert. Hiervon wachgerüttelt gab es einige Torchancen für Moabit, doch leider ohne Torerfolg (diese Jugend-Tore sind aber auch winzig), sodass im ersten Spiel keine Punkte zu holen waren.
Während der halbstündigen Pause im beheizten Zelt wurde die Aufstellung noch einmal überarbeitet und mit frischem Wind (durchaus im doppelten Sinne gemeint) ging es ins zweite Spiel. Seitenwechsel, das wohl stärkste Team der Gruppe, stellte die neue Aufstellung hart auf die Probe, doch die Moabiterinnen kämpften sich über 10min zu einem zufriedenstellenden 0:0 – der erste Punkt des Tages.
Das dritte Spiel ging gegen Pichanga. Die inzwischen eingetroffenen Moabiter Fans gaben alles an der Seitenlinie und feierten jede Torchance. Leider erfolglos – auch hier blieb es am Ende beim 0:0.
Zufrieden mit Platz 3 und voller Vorfreude auf die heiße Dusche ging es in die Kabine – als sich plötzlich die Nachricht verbreitete, dass in einer Art „Trostrunde“ Platz 3 nun doch noch gegen den Viertplatzierten der anderen Gruppen spielen sollte. Also noch einmal rein in die Fußballschuhe und raus aus den Winterjacken. Einziges Problem: Von den ursprünglich 8 Spielerinnen waren mittlerweile nur noch 5 übrig. Nomi fiel durch Verletzung aus (gute Besserung an dieser Stelle!), Lisa und Cinzia hatten wichtige Nachmittags-Termine. Die sind aber auch gefragt, diese Moabiterinnen! Wer hätte ahnen können, dass es über die Gruppenphase hinausgeht?
Doch kein Problem bei einem Turnier, bei dem es um Zusammenhalt und Freude am Fußball geht: Eine sechste Spielerin konnte sich spontan „geborgt“ werden und so gab es gegen die ebenfalls dezimierten Gegnerinnen von CCC Internationale ein abschließendes Duell auf Augenhöhe und noch dazu das erste Moabiter Tor! Neda setzte bei einem fallengelassenen Ball der gegnerischen Torhüterin energisch nach und beförderte das Runde ins Eckige. 1:0 Endstand für Moabit und ein schöner Turnier-Abschluss.
Fazit: Das Kicken hat viel Freude bereitet, die Teams waren sehr fair und hatten alle einfach Lust, einen gemeinsamen Fußball-Tag zu feiern. Neben dem sportlichen Programm gab es auf einer Bühne musikalische und politische Begleitung, Essen, Trinken und eine Tombola (Pia hat leider keinen Brauerei-Gutschein gewonnen – vielleicht kann sie jemand demnächst mal auf ein Bier einladen). Fußball soll Spaß machen und niemanden ausschließen, gegenseitige Toleranz und Wertschätzung sollten selbstverständlich sein.
All das haben wir in unseren Moabiter Werten verankert und leben es im Vereinsalltag.
Wir bedanken uns bei den Organisator:innen und allen Teams für ein tolles Turnier!
