Schluchz, nein, geht nicht, buhuuu…

Beim Übergang vom 30.Juni zum 1.Juli ist es wieder soweit: Spielerinnen verlassen ihre alten Vereine und schließen sich ihren neuen Teams an. Auch wir beim Moabiter FSV müssen uns von einigen Spielerinnen (vorerst) verabschieden.

An erster Stelle wäre da Offensiv-Allrounderin (auch wenn sie Stürmer ja gar nicht kann) Sara Allouch zu nennen. Sara begann das Fußballspielen beim 1.FC Lübars, legte dann aber schon in jungen Jahren eine mehrjährige Pause ein bevor sie sich 2016 unserer Mädchenabteilung anschloss. Bereits in ihrer ersten Saison konnte sie ihr offensichtliches Talent mehr als einmal aufblitzen lassen und erzielte im Schnitt ein Tor pro Spiel. Als die gebürtige Berlinerin ein Jahr später zu den Damen aufrückte, war sie anfangs noch etwas schüchtern und zurückhaltend, allerdings nur neben dem Platz. Auf dem Platz machte sie gleich am ersten Spieltag klar, dass sie keinerlei Angst oder Respekt vor den (zum Teil ehemals überregional spielenden) Gegenspielerinnen hat, vernaschte sie regelmäßig und erzielte nach nur 13 Minuten im Damenbereich den ersten Verbandsliga-Treffer in der Geschichte des Moabiter FSV. Über ihre gesamte Zeit bei den Damen hatte sie sich einen Stammplatz sichern können und und war in der abgelaufenen Landesliga Saison mit 11 Toren unsere beste Torschützin und absolute Leistungsträgerin. Insgesamt kam sie im Damenbereich auf 15 Treffer in 44 Spielen. Doch nicht nur in der Landesliga lief es für Sara diese Saison rund, sie wurde außerdem noch ins Förderprogramm von Adidas, den Tango Squad, aufgenommen und erhält dort zusätzliche Trainingseinheiten (plus reichlich Merchandise natürlich). In der neuen Saison wird die 19-jährige die Stiefel für den FC Viktoria Berlin 1889 in der Regionalliga schnüren. Bei Viktoria wird sie auf ihre alte Weggefährtin Annika Zoschke treffen und falls sie mal bei der Zweiten ran muss auf ihren alten Trainer Matthias Vogel. Wir wünschen Sara bei der neuen Aufgabe viel Glück & Erfolg und hoffen, dass sie jetzt auch außerhalb Berlins zeigen kann was sie drauf hat! In unserer Mannschaft wird sie jedenfalls nicht nur spielerisch eine große Lücke hinterlassen, die es erstmal zu schließen gilt. Als wir den Moabiter Präsidenten Martin Pohlmann fragten, ob man für eine solch talentierte Spielerin immerhin eine Ablöse kassiert hätte, entgegnete dieser nur, dass er nichts von einer “Ablöse” wisse, bevor er uns Kaviar ins Gesicht warf und dann in seinem brandneuen Lamborghini davonraste während er lauthals Madonnas “Material Girl” zum Besten gab.

Kaum verkündete eine Sara ihren Abgang, schon ging die nächste. Wir verabschieden uns leider vorerst von unserer Spanierin Sara Estevez Fernandez. Im Dezember 2017 stieß Sara zu unserem Verein, sie kam vom SC Weiss-Blau Frankfurt. Moment, werden jetzt vermutlich die meisten der Lesenden sagen, genau, Weiss-Blau ist der aktuelle Verein der früheren Moabiter Kapitänin Liisa Andersson. Unser guter Ruf wurde also bis an den Main getragen. Aufgrund ihres Berufes war es Sara leider über ihre gesamte Zeit bei uns verwehrt regelmäßig zur Verfügung zu stehen, so dass sie nur Einsätze bei der Bezirksliga-Mannschaft erhielt, obwohl sie auch locker das Können für die Landesliga mitgebracht hatte. Sara hat das aber nie gestört, sie war immer froh spielen zu können, gab immer vollen Einsatz und diente so den unerfahreneren Spielerinnen immer als Stütze wenn sie auf dem Feld war. Ebenfalls hat sie nie gemurrt, dass sie nur selten auf ihrer eigentlichen Position im Sturm eingesetzt wurde, sondern hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und half da aus wo sie am meisten benötigt wurde. In ihren 10 Spielen für uns gelangen ihr zwei Tore, unvergessen dabei sicherlich ihr 30 Meter (ja, wir packen jedes Mal, wenn wir von dem Tor berichten noch ein paar Meter drauf) Volleykrachertor gegen Wacker Lankwitz. Da sie immer weniger Zeit hat, wird Sara erstmal eine Pause einlegen, wir hoffen natürlich liebe Sara, dass du irgendwann mal beruflich nicht mehr so ausgelastet bist und wieder mehr Zeit für den Fußball hast – bei uns bist du immer wieder gern gesehen. Wir werden natürlich auch kein anonymes Schreiben an deinen Arbeitgeber schicken, um den Vorgang zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass du dann RICHTIG viel Freizeit hast. 😉

Ebenfalls pausieren wird vorerst Therese “TT” Mausbach. TT kam Ende letzter/Anfang dieser Saison von der SG Leipziger Verkehrbetriebe zu uns. Obwohl sie eigentlich als Torhüterin bei uns eingeplant war, bestritt sie ihr erstes Spiel im Moabiter Dress nicht etwa im Tor, sondern im Sturm und wie es manchmal so ist, machte sie dann im Pokal gegen Bero II gleich das erste Tor ihrer Karriere, ein unvergesslicher Moment. Leider verletzte sie sich fünf Minuten nach ihrem Treffer so schwer, dass sie für die gesamte Hinrunde ausfiel, aber hey, das Tor wird uns allen in Erinnerung bleiben. Da Wienke Jensen ebenfalls außer Gefecht war, musste TT schon früh nach ihrer Rückkehr volle Verantwortung übernehmen und kam für die Landesliga- & die Bezirksliga-Mannschaft sowohl in der Halle als auch auf dem Feld zu Einsätzen. Leider blieb ihr in ihren sieben Punktspielen für uns ein Sieg verwehrt, aber man weiß ja nie, ob es in Zukunft nicht doch noch eine Rückkehr zum Fußball und unseren Verein geben wird und dann wird natürlich auch mal gewonnen! Wir bedanken uns jedenfalls bei dir TT für die vielen lustigen Momente, die du uns beschert hast, und deine furchtlosen Einsätze als unsere Torhüterin!

Jemand, der leider nur kurz da war und schon wieder geht, ist Nora Greif. Da sie erst Mitte der Rückrunde zu uns gekommen ist und noch über ein Spielrecht bei ihrem Stammverein, dem 1.FC Paulaner Wieden, verfügte, konnte Nora leider in keinem unserer Spiele eingesetzt werden. Dafür gab sie in den Trainingsspielen immer volle Power und wusste dort durch gute Doppelpässe und zahlreiche Tore zu überzeugen. Leider geht sie nun wieder zurück nach Wien, um ihr Studium dort fortzusetzen. Allerdings gab es schon die Ankündigung, dass sie vielleicht in einem Jahr erneut nach Berlin kommt und dann wird sie richtig bei uns einsteigen. Wir verlassen uns da blind drauf und werden dich, Nora, fest einplanen!

Emilia Semper wird Berlin auch für einige Zeit den Rücken kehren, aber die kommt wieder, also schreiben wir hier keinen Text und sagen nur “beeil dich gefälligst und komm schnell zurück, sonst weint Luana”.

Fotos: Moabiter FSV | Fragen & Anmerkungen? Schreib uns!