Mit einem gemischten Team aus Spielerinnen der Landes- und Bezirksliga traten die Moabiterinnen zum Heimspiel gegen Polar Pinguin an. Nachdem im letzten Jahr bereits ein freundschaftlicher Vergleich in der Vorbereitung stattgefunden hatte, sollte es auch zur neuen Saison wieder zum Aufeinandertreffen kommen. Bei angenehmen Temperaturen mit der Tendenz zum Schwitzen entwickelte sich ein recht munteres Spiel, bei dem beide Teams noch etwas Sand im Getriebe hatten.
Moabit agierte im 1-4-1-4-1-System und probierte sich im Mittelfeldpressing, um die ebenfalls recht tief stehenden “Pinguinas” zunächst kommen zu lassen. Nach den ersten recht unstrukturierten 15 Minuten fanden beide Teams mitunter zu ihrer Ordnung und es entstanden erste offensive Spielzüge. Gelgentliche Durchbrüche auf Außen, z.B. über Kapitänin Pauline, führten dabei auf Heimseiten noch nicht zu gefährlichen Chancen und das Spiel plätscherte überwiegend in den Mittelfeldreihen. Moabit war gefühlt das leicht überlegene Team und trotz weniger Ballbesitz bis dahin defensiv stabil. Das Trainer:innenteam bemängelte anschließend dennoch die oftmals sehr luftige Deckung in der Nähe des eigenen Tores, die glücklicherweise lange nicht bestraft wurde.
Für offensive Momente im Moabiter Spiel sorgte im ersten Durchgang überwiegend Lisi, die sich im Sturmzentrum merklich bemühte und mit Ballsicherheit und Bällen in die Tiefe ihre Mitspielerinnen einsetzen konnte. Da auf dem Flügel bei Pauline und Jenny oftmals das Durchsetzungsvermögen im 1vs1 fehlte, entstanden zu selten konkret torgefährliche Szenen. Auffällig war auch, wie eng Moabit mehrfach an der Abseitskante agierte bzw. sich selbst Räume verstellte. Hier gibt es Nachbesserungsbedarf. Besser machte es Lio kurz vor der Pause, die durch einen schönen Laufweg in die Spitze frei und mit dem Pass in den Lauf aufs Tor geschickt wurde. Leider sah der Schiri diese Situation anders und pfiff die fleißige zentrale Mittelfeldspielerin zurück, auch wenn die Kamera ein regelkonformes Verhalten zeigte.
Mit dem Pausenpfiff fiel dann das einzige Tor der Partie. Nachdem zuvor schon ein Querpass freistehend übers Tor geschossen wurde, machte es Polar Pinguin anschließend besser und konnte sich der Moabiter Unterstützung erfreuen. Einen Rückpass von Jana konnte Charlene im Zentrum nicht sauber zur nächsten Spielerin bringen und der zurückprallende Ball sorgte für Getümmel vor dem Moabiter Fünfmeterraum. Long story short: Charlene lag auf Pia und der Ball im Tor (45.). Pausenpfiff.
Die zweite Hälfte hatte einen ähnlichen Verlauf, Moabit um Kontrolle bemüht, allerdings nicht zwingend vor dem Tor. Einzelne Chancen gab es, insbesondere der Angriff, der mit Querpass von Michelle auf Jana endete, war ein spielerisches Highlight des Tages. Leider war die schnelle Flügelmoabiene schon zu nah am Tor und konnte nicht mehr verwerten.
So war das “Highlight” der zweiten Hälfte ein Elfmeterpfiff gegen Moabit, nachdem Lio eine Stürmerin gefoult haben soll. Die Entscheidung sorgte allerorts für Unverständnis, zumal auch hier der Blick aufs Video gezeigt hat, dass ein hervorragender Zweikampf ohne Körperkontakt falsch beurteilt wurde (Gegenbeispiel dazu wäre das reflexartige und eher unglücklich anmutende Nachtreten an der Außenlinie gegen Lio). Die anschließende Erklärung war leider wenig zufriedenstellend, sei es dem Unparteiischen dabei um eine neue Auslegung gegangen, wonach entscheidend sei, wie sich die foulende Spielerin den Vorteil verschafft habe. Wir würden sagen: hier eindeutig mit individueller Qualität. Aber Schwamm drüber, Pia hält den schwach geschossenen Elfer und das 1:0 steht fortan in den Geschichtsbüchern als Endstand.
Zum gelungenen Debüt gratulieren wir Eigengewächs Mariam, die ihre ersten Minuten im Erwachsenenteam sammeln durfte!
Fazit
Ein ordentlicher Test für alle Spielerinnen, der aber auch gezeigt hat, wie abhängig ein Team von individueller offensiver Klasse ist. Die Defensivarbeit war in Ordnung, offensiv ging es sehr uninspiriert vonstatten. “Wir haben aktuell den Fokus auf defensiver Ordnung und legen dort die taktischen Grundlagen. Tore schießen heben wir uns für die kommenden Wochen auf.”, scherzte Trainer Martin nach Abpfiff. Danke an die tollen Gäste von Polar Pinguin für das Testspiel!